Das Hanok-Haus: Bauphilosophie und Baumaterialien
Hanok nennt man traditionelle Wohnhäuser in ganz Korea, die bis zur Öffnung Südkoreas im 20. Jahrhundert die Standardwohnhäuser waren. Noch heute sind sie in ländlichen Regionen verbreitet und erfreuen sich wegen ihrer Umweltfreundlichkeit seit ein paar Jahren wieder steigender Beliebtheit.
Am Anfang steht die Wahl des Bauplatzes, denn Hanoks gelten als Lebensräume zwischen Mensch und Natur, die sich harmonisch in die Umgebung einfügen wollen. Dieses Prinzip der idealen Positionierung nennen die Koreaner Baesanimsu. Ein Berg sollte, wenn irgend möglich, die Rückseite des Gebäudes schützen, während an der Vorderseite im Idealfall ein Gewässer wie ein Fluss oder See liegen sollte.
Die Baumaterialien liefert die Natur – Holz, Stein und Lehm. Lehmwände sind wahre Klimawunder und sorgen dafür, dass Wohnräume im Winter Wärme speichern, im Sommer angenehm kühl bleiben. Ein weiteres beliebtes Element ist Hanji, ein traditionelles koreanisches Papier aus der Rinde des Maulbeerbaumes, mit dem man die Türen der Hanok-Häuser bespannt. Es wird durch Behandlung mit Bohnenöl wasserdicht, isoliert bestens, ist aber dennoch atmungsaktiv und lässt durch seine Transparenz Licht ins Haus. Das besondere Papier kommt aber auch an Wänden zum Einsatz, denn es verleiht Räumen Leichtigkeit und Eleganz. Möbliert sind die Hanok mit dem Nötigsten, denn traditionell schlafen die Koreaner auf dem Boden.